Die Wettervorhersage war alles andere als erfreulich für den 8. Oktober, dem Sonntag der geplanten Wanderung im Schlehengäu. Folglich waren nur 15 wettertrotzige Personen bereit, dem von Dorothee Kalb akribisch ausgearbeiteten Tagesplan zu folgen – und sollten großzügig belohnt werden. Die kleine eingeschworene Gruppe entschied sich bei der Anfahrt nach Deckenpfronn die öffentlichen Verkehrsmittel zu ignorieren und verteile sich stattdessen bequem auf vier Autos. Der erste Teil der Wanderung hatte zum Ziel das Krabba-Nescht, eine urig gemütliche Restaurantscheune im zehn Wanderkilometer entfernten Holzbronn. Der Marsch dorthin, der teilweise wunderschönen wildromantischen Waldpfaden folgte, kam mitunter recht ins Stocken ob der vielfältigen Pilzgewächse am Wegesrand, die von Anja Worm und ihrem pilzkundigen Handbuch genau identifiziert werden konnten. Die prognostizierten Regenfälle indes hielten sich erfreulicherweise im zählbaren Tropfenbereich. Das Mittagsmahl aus schwäbischen Spezialitäten an einer langen Tafel, zwischen allerlei historischen landwirtschaftlichen Gerätschaften platziert, war ausgezeichnet und so entspannend, dass es einiger Überwindung bedarf, den noch einmal zehn Kilometer langen Rückweg anzutreten. Der führte diesmal am tümpelhaften Gültinger See vorbei, auf sichtweiten Feldwegen und über bunte Obstwiesen zurück nach Deckenpfronn. Ach ja, vereinzelt wurden auch Schlehenhecken gesichtet. Den privaten Verkehrsmitteln sei Dank, kamen die Wanderfreunde schon am frühen Abend schnurstracks zurück nach Gerlingen, mit müden Beinen zwar, aber ganz vielen heiteren Momenten im Geiste. Adel Hess